Konfi-Treff
Apr
Am Abend des 18. Juli erklangen besondere Orgelklänge in unserer Kirche. Starorganist Paolo Oreni machte auf der Durchreise von Südtirol nach Norden Station in Eggenstein, um in unserer Kirche ein Konzert zu geben.
Er verstand es, unserer Orgel auf virtuose Weise viele unterschiedliche Klänge zu entlocken, laute und leise, hohe aus dem Flöten-, dem Trompeten- und dem Violinregister, sowie tiefe aus dem Bassregister.
Die musikalische Reise durch Italien und gleichzeitig durch die Jahrhunderte begann im frühen 18. Jahrhundert in Venedig, der Wirkungsstätte des Violinvirtuosen und –lehrers Antonio Vivaldi. Vivaldi ist vor allem für seine Violinkonzerte bekannt, und so kam hier vor allem das Violinregister unserer Orgel zum Einsatz.
Ungefähr 100 Jahre früher war Girolamo Frescobaldi Organist am Petersdom in Rom. Er gilt als einer der einflussreichsten Komponisten für Tasteninstrumente in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts . Seine Musik beeinflusste neben vielen anderen Organisten und Komponisten auch Johann Sebastian Bach. Paolo Oreni spielte 2 schwungvolle Toccaten sowie eine Canzone.
Danach zog Paolo Oreni wieder viele verschiedene Register bei fünf Barocksonaten des Neapolitaners Domenico Scarletti, eines Zeitgenossen Vivaldis. Auch dieser hatte Einfluss auf die Werke von Johann Sebastian Bach.
Anschließend begeisterte er sein Publikum mit bekannten Opernmelodien, die er selbst für die Orgel umgeschrieben hatte, nämlich mit „Va, pensiero“, dem Gefangenenchor aus Giuseppe Verdis Oper „Nabucco“, sowie „Nessun dorma“ aus der Oper „Turandot“ von Giacomo Puccini.
Und dann kam der überraschende Höhepunkt des Konzerts: Paolo Oreni bat um Liedvorschläge aus dem Publikum, wie zum Beispiel weitere bekannte Operntitel. So ließ er im fulminanten Finale nochmals alle Orgelpfeifen und alle Register erklingen in einer Improvisation über „Tonight“ aus Leonard Bernsteins Musical „West Side Story“, kombiniert mit „La donna è mobile“ aus Verdis Oper „Rigoletto“. Anschließend verabschiedete sich Paolo Oreni von seinem Publikum, das ihn mit kräftigem Applaus feierte, mit einer Zugabe sowie der Ankündigung, dass er gerne wieder bei uns Station macht, wenn er das nächste Mal auf der Durchreise ist.
Wir freuen uns darauf!
Arrivederci, Paolo Oreni!